Frage 1:
Welcher Teil des Grünen Grundsatzprogramms ist für dich der wichtigste? Warum?
Das Grundsatzprogramm braucht alle Teile, um seine Kernbotschaft „Veränderung schafft Halt“ zu entfalten.
Wenn ich dennoch einen Teil hervorheben soll, ist das der Themenkomplex Zukunft. Wie gehen wir die Veränderungen an? Nach welchen Prinzipien handeln wir und was brauchen wir dafür? Wissenschaft, Ethik und Bildung sind aus meiner Sicht die Schlüssel für die Gestaltung unserer Zukunft.
Frage 2:
Was bedeutet das neue Grund-satzprogramm für dich und deine politische Arbeit?
Das Grundsatzprogramm ist ein wichtiger Leitfaden für unsere politische Arbeit.
Es ist eine Basis, auf die wir als Partei uns gemeinsam verständigt haben. Es weist in die Zukunft, es mahnt Veränderungen an, ohne den Zusammenhalt der Gesellschaft zu vergessen. Es ist für mich grün im besten Sinne.
Frage 3:
Was sind deiner Meinung nach die Themen, die für den Wahlkampf am wichtigsten sein werden?
Soziale und wirtschaftliche Sicherheit. Für viele Menschen ist nach wie vor der Klimaschutz sehr wichtig.
Von uns Grünen wird erwartet, dass wir hier Kurs halten. Wir dürfen aber bei all den notwendigen Veränderungen den sozialen Aspekt nicht vergessen. – Leave no one behind!
Frage 4:
Bei welchen Themen können und sollten sich die Grünen zukünftig am meisten einbringen?
In der Verkehrspolitik, weil die Wende in diesem Bereich viele Probleme lösen kann, vom Klimaschutz über die Schaffung lebenswerter Städte bis hin zu einem neuen Verständnis von Fortbewegung ohne Autofixierung.
Frage 5:
Wo siehst du die Grünen in 10 Jahren?
Nach zwei Legislaturperioden mit einer Grün geführten Bundesregierung wird es Zeit für eine Neudefinition des grünen Selbstverständnisses.
Vieles ist auf den Weg gebracht, die Energie- und Verkehrswende machen große Fortschritte, es summt und brummt wieder deutlich vernehmbar auf den Wiesen und Feldern, die Menschen essen wesentlich gesünder dank einer ergrünten Agrarwirtschaft, Tiere werden dabei nur noch artgerecht gehalten.
Nun stehen neue Herausforderungen an: in einer stark digitalisierten und vernetzten Welt stellt sich immer mehr die Frage: Wo bleibt der Mensch? Wer ist er*sie in dieser hochtechnisierten Welt? Wie kann er*sie sich behaupten gegen eine sich selbst steuernde und streng rationale Technik? Die Grünen machen sich daran eine Antwort auf die neue große Menschheitsfrage zu finden: Welche Rolle hat der Mensch in dieser Zukunft?
Frage 6:
Sind dir die Grünen zu zahm oder zu radikal? Wohin bewegt sich die Partei aus deiner Sicht?
Radikale Ideen sind ein guter Ausgangspunkt für die Formulierung politischer Ziele. Am Ende zählt aber das Ergebnis, die Frage, was wir konkret an Veränderungen bewirkt haben.
Wenn wir die Funktionsweise von Systemen verändern wie durch eine Verkehrs-, Energie- oder Agrarwende, dann haben wir etwas erreicht. Und darauf kommt es am Ende an. Ob das radikal ist, sei dahingestellt. Wir machen die Welt damit auf jeden Fall ein ganzes Stück besser.
Frage 7:
Was sind deine Visionen für ein grünes Freiburg / Baden Württemberg /Deutschland / Europa?
In einem grünen Europa gibt es nie wieder Krieg. Es gibt eine saubere Natur und der Mensch nimmt sich davon nicht mehr als er*sie braucht, und auch nur so viel, dass die Umwelt intakt bleibt. In einem grünen Europa gelten die Menschenrechte, es herrscht Demokratie nicht nur bei der Verteilung von Fördergeldern, sondern auch durch die Garantie von Freiheitsrechten in allen Mitgliedsstaaten.
Identitäten geben den Menschen Halt, Grenzen spielen dabei keine Rolle. Es herrscht ein Austausch nicht nur an Waren, sondern viel mehr noch durch Menschen und Kultur.
Und Freiburg? Liegt mittendrin in diesem Europa, nicht nur geografisch, sondern es lebt diese Werte im Kleinen.