Schlemmen aus der nachhaltigen Leihbowl

Keine Lust zum Kochen? Lasst uns was beim Restaurant um die Ecke bestellen! Eine coole Lösung für Faultiere und Gourmets. Mit gutem Gewissen oben drauf, weil man dabei die coronabedingt lädierte Gastronomie unterstützen kann. Jedoch ist dieser Trend mit einem enormen Müllaufkommen verknüpft: Laut einer Studie von NABU ergaben 2017 die Verpackungen für To-Go-Essen über 280.000 Tonnen Abfall! Davon fielen über 155.000 Tonnen auf Teller, Boxen, Schalen etc. für Speisen. Tendenz steigend. Das gute Gewissen ist dahin. Der Appetit auch.

Doch jetzt bietet das neue digitale Mehrwegsystem von Vytal eine smarte Antwort. Bestellte Gerichte werden in einer optisch schönen Leihschüssel oder „Bowl“ herausgegeben, damit entsteht kein Verpackungsmüll. Wie funktioniert es?

Der Kunde lädt die kostenlose Vytal-App1 und erhält einen persönlichen QR-Code. Wer sich eine (volle) Schüssel leiht, präsentiert seinen Code, der zusammen mit dem Code der Schüssel gescannt wird. Fertig. Pfandfrei. Später kann die Bowl bei einem der teilnehmenden Restaurants abgegeben werden und kommt somit wieder in Umlauf. Es kostet dich nur etwas, wenn die Leihschüssel nach 14 Tagen noch nicht zurückgegeben wurde. Die Restaurants zahlen ihrerseits eine kleine Gebühr pro tatsächlich herausgegebene Bowl.

Nach Freiburg wurde die Vytal-Lösung von zwei Gastronomen gebracht, Rici Zindler vom Lollo und Bettina Bachmann vom Kartoffelhaus. Angesichts des Müllaufkommens wollten sie einen Weg für ihre To-Go-Speisen finden, der sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch vertretbar sei. „Handling, Optik, Nutzungsdauer, Recyclebarkeit und Kosten waren die Kriterien“, sagt Rici Zindler. Und Auslaufsicherheit natürlich. Das Mamahé und das Joris stießen von Anfang an dazu, inzwischen machen sieben, bald neun Restaurants mit. Doch das System kann sich nur etablieren, wenn die Schüsseln zeitnah zurückgebracht werden und wieder in Umlauf kommen. Also: Die Bowls abgeben nicht vergessen! Die Umwelt freut sich, die Abfallwirtschaft auch. Und die Schlemmer*innen sowieso.

Florence Baader

1Wer keine App runterladen will, kann eine mit einem QR-Code versehene Offline-Karte verwenden. Erhältlich bei einem der Partner-Restaurants (10 €).

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