Frage 1:
Welcher Teil des Grünen Grundsatzprogramms ist für dich der wichtigste? Warum?
Verkehrspolitik ist für mich sehr wichtig.
Die Verteilung der Fläche in den Städten zugunsten des KFZ-Verkehrs ist hochgradig ungerecht: Sie schadet den kommenden Generationen. Der KFZ-Verkehr hat derzeit einen Anteil von fast 19 Prozent an den deutschen Treibhausgasemissionen.
Er benachteiligt Menschen mit niedrigerem Einkommen (ökonomisch und ökologisch), verhindert die Teilhabe von allen und ist nicht gendergerecht (Frauen sind oft die Benachteiligten). Und außerdem nervt die Fetischisierung des Autos.
Frage 2:
Was bedeutet das neue Grund-satzprogramm für dich und deine politische Arbeit?
Als Aktive im Bereich Verkehrswende kann ich den Bürger*innen damit gut erklären, warum die Grünen die Mittel für die Umverteilung hin zu Rad, ÖPNV erhöhen wollen.
Frage 3:
Was sind deiner Meinung nach die Themen, die für den Wahlkampf am wichtigsten sein werden?
Alles mit Gerechtigkeit. Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern. Generationengerechtigkeit. Soziale Gerechtigkeit. Habe ich was vergessen?
Frage 4:
Bei welchen Themen können und sollten sich die Grünen zukünftig am meisten einbringen?
Im Bereich Wirtschaft. Und zwar mit einem Modell ähnlich dem Wellbeing Budget, das Jacinda Ardern in Neuseeland eingeführt hat.
Ökologische und soziale Indikatoren fließen in die Bewertung mit ein, die beschreibt, wie Deutschland aufgestellt ist.
Frage 5:
Wo siehst du die Grünen in 10 Jahren?
Was für eine Frage!
Als größte Partei Deutschlands.
Ökologisch und gerecht.
Frage 6:
Sind dir die Grünen zu zahm oder zu radikal? Wohin bewegt sich die Partei aus deiner Sicht?
Wenn man Menschen für sich gewinnen will, kann man leider nicht immer radikal sein.
Das schmerzt, keine Frage. Aber es sind nun mal nicht alle Menschen Grünen-Wähler*innen. Und die, die man dazu gewinnen will, verschreckt man damit eher.
Frage 7:
Was sind deine Visionen für ein grünes Freiburg / Baden Württemberg /Deutschland / Europa?
Freiburg hat ein enormes Potential mit den ökologisch, nachhaltig und sozial denkenden Menschen, die hier wohnen.
Diese sind die wahre „Green City“. Mein Traum ist, dass die Stadtverwaltung dieses Potential als Rückenwind für ambitionierte Klimaschutzpolitik nutzt.
Für Baden-Württemberg, Deutschland und Europa wünschen ich mir natürlich das Gleiche.