Chantal Kopf: Motivation

Februar 2021

Kennt ihr den Geschmack der salzigen Meeresluft, das Gefühl des Windes, der die Haare verwuschelt und das Gefühl der Sonne im Gesicht? Den Blick aufs Meer, die endlose Weite, Grenzenlosigkeit? Wenn man sieht, wie groß unsere Welt ist und dass wir doch alle miteinander, mit anderen Kontinenten, verbunden sind? 

Diese Gefühle müssen wir auf die Politik übertragen. Wir müssen bei vielen Herausforderungen wegkommen von dem Denken in Länder- oder Staatsgrenzen. Die Klimakrise zum Beispiel ist eine globale Krise, eine Krise, die nicht ein einzelner Staat zu bewältigen vermag. Gerade als Europa müssen wir den globalen Handel im Klimaschutz mitdenken. Und Klimaschutz in unsere Handelspolitik integrieren. 

Klimaschutz, Wohlstand und Demokratie sind keine Gegensätze

Indem wir den politischen Rahmen so setzen, dass vorhandene klimafreundliche Technologien genutzt und gefördert werden und indem wir stetig an neuen tüfteln, können wir zeigen, dass Klimaschutz, Wohlstand und Demokratie keine Gegensätze sind. Auf der Bundesebene liegt die Möglichkeit, diesen großen Transformationsprozess nicht nur mitzuverfolgen, sondern ihn auch mitzugestalten. Unsere Zukunft wurde schon zu lange verschlafen und die Bundesregierung hat zu lange für einen Stillstand bei zentralen Aufgaben gesorgt. Wir müssen unsere Zukunft jetzt gemeinsam in die Hand nehmen und eine Politik machen, die eine Antwort auf die wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Notwendigkeiten unserer Zeit gibt. Auf Landes- und Kommunalebene haben wir schon viele mutige und erfolgreiche Ansätze, doch die Bundesebene bremst zu oft, etwa bei der Verkehrswende oder einem zügigen Kohleausstieg. 

Das große Ganze

Ich wurde lange Zeit immer gefragt, für welches spezifische Thema ich mich interessiere. Nun ja: das ist kein einzelnes. Ich habe mich immer für fast alle Politikfelder und alle politischen Ebenen interessiert, für das große Ganze. Denn wir müssen alles zusammendenken, um den Wandlungsprozess mit seinen großen und vielfältigen Herausforderungen zu gestalten.

Der Gedanke, wie man diesen Transformationsprozess am besten auf allen Ebenen umsetzen kann – dies war der Auslöser für mich zu den Grünen zu gehen. Die Motivation, sich mit allen Problemen auseinanderzusetzen und mich dabei immer wieder zurückbesinnen, was eigentlich unsere Fundamente und Grundwerte sind. 

Schon bevor ich 2013 Mitglied geworden bin, konnte ich mich bestens mit den Idealen der Grünen identifizieren und habe leidenschaftlich über grüne Themen wie den Atomausstieg und den Klimaschutz diskutiert. Mit dem Beginn meines Politikstudiums in Freiburg wollte ich mich dann aktiver in der Politik einbringen. Während meines Wegs – als Sprecherin der Grünen Jugend Freiburg, seit 2018 als Kreisvorsitzende der Freiburger Grünen und seit 2019 als Mitglied im Landesvorstand – habe ich mit jedem Schritt immer mehr die Überzeugung gewonnen, bei den Grünen wirklich mitgestalten und anpacken zu können. Ich bin stolz, dass es unsere Partei ganz selbstverständlich ermöglicht und unterstützt, als Frau und junger Mensch immer mehr Verantwortung zu übernehmen.

Eine klimaneutrale Zukunft mitgestalten

Ab 2016 konnte ich für die Bundestagsabgeordnete Kerstin Andreae arbeiten und dabei viele Einblicke gewinnen. Wieder einmal mehr habe ich gelernt, wie wichtig es ist, sich mit allen Themen und Anliegen auseinanderzusetzen und sich von dem Denken in Grenzen zu lösen. Inzwischen habe ich mich wissenschaftlich und politisch ganz besonders mit der Frage auseinandergesetzt, wie unsere Handelspolitik in Zukunft aussehen muss, wenn wir die Pariser Klimaziele global betrachtet einhalten wollen. Denn dem CO2 in der Atmosphäre sind nationale Grenzen genauso egal wie den Wassermolekülen im Meer. 

Ich würde gerne eine Zukunft mitgestalten, in der alle Menschen Würde und Freiheit (er)leben, saubere Luft atmen und in der Wohlstand nicht darauf basiert, unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu zerstören. Eine klimaneutrale Zukunft, in der wir die Schönheit und Vielfalt der Natur weiterhin bewundern und genießen können. 

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