Seit 1994 macht Maria Viethen im Gemeinderat Grüne Politik – und seit nunmehr 25 Jahren ist sie Fraktionsvorsitzende. Maria Viethen kam 1972 zum Jurastudium nach Freiburg, ist Rechtsanwältin und wohnt in der Oberau. Im Gespräch mit Fraktionskollege Tim Simms blickt sie zurück.

Tim: Liebe Maria, am 7. April 1997 wurdest Du zum ersten Mal zur Fraktionsvorsitzenden gewählt. Wie hat sich Grüne Politik in dieser Zeit entwickelt?

Maria: Meine erste Wahl war eine Kampfabstimmung, damals gab es zwei Linien in der Fraktion und auch persönliche Auseinandersetzungen. Das ist heute nicht mehr so. Was sich nicht geändert hat: Alle grünen Fraktionen haben immer eine sehr verantwortungsvolle Position eingenommen. Durchaus auch mal Opposition, immer eigene Ideen einbringen, aber keine unvernünftigen Dinge. Eine „Geld ist genug da“-Postion, die sich nicht um die Lage der städtischen Finanzen schert, hatten wir nie.

Tim: Was war die einschneidendste Entscheidung in dieser Zeit?

Maria: Sicherlich der geplante Verkauf der Stadtbau zur Sanierung des Haushalts. Die Finanzlage der Stadt war damals sehr schwierig. Dass in einem Bürgerentscheid der Verlauf abgelehnt wurde, war im Nachhinein gut. Die Steuereinnahmen stiegen, die Finanzlage entspannte sich und heute sind wir sehr froh, dass wir die Stadtbau als wohnungspolitisches Instrument haben.

Tim: 25 Jahre Fraktionsvorsitzende, das sind auch drei Oberbürgermeister……

Maria: Ja und alle sehr verschieden! Rolf Böhme hat sicherlich Freiburg wirtschaftlich vorangebracht, Dieter Salomon steht für mich für solide Finanzpolitik, Bildung, Ökologie und den neuen Stadtteil Dietenbach. Und mit dem aktuellen OB Martin Horn arbeiten wir gut und konstruktiv zusammen.