Der Fußabdruck einer Email:

Genauso groß wie eine Plastiktüte!

Bei der Arbeit sowie im Homeoffice sind Emails das privilegierte Kommunikationsmittel. Praktisch? Ja. Quadratisch? Na ja, eher rechteckig. Gut? Ups… Greenpeace erinnert, dass eine normale Email 10 Gramm CO2 verursacht und somit die Klimabilanz einer Plastiktüte hat. Denn bevor eine Mail bei euch landet, legt sie durchschnittlich 15‘000 km durch die weltweiten Netzwerke und über riesige Rechenzentren zurück, die überwiegend mit fossiler Energie betrieben und mit immensen Wassermengen gekühlt werden.

Man muss nicht immer „Danke“ zurückschreiben

Der Fußabdruck einer Email ist somit nicht unerheblich. Bevor Ihr den Sendeknopf drückt, stellen sich daher manche Fragen: Ist die Email unabdingbar? Muss ich immer ein „Ok“, ein „schönes Wochenende“ oder ein „Danke“ nachschieben? Laut einer englischen Studie gibt die Hälfte der Briten an, dass sie diese Art kleiner, aber umweltbelastender Nachrichten reichlich verschicken. Insgesamt gäbe es mehr als 64 Millionen vermutlich vermeidbare Emails pro Tag ─ einzig in Großbritannien. Die Studie hat darüber hinaus gerechnet, dass wenn jeder Brite täglich nur eine Dankesmail weniger verschickte, könnten 16.433 Tonnen CO2 oder das Äquivalent von über 40.000 Hin- und Rückflüge London/Madrid pro Jahr eingespart werden. Oder es wäre, als ob sich 3.334 Diesel-Autos weniger auf den Straßen tummeln. Dies veranlasste einen englischen Ökostromlieferanten zur Kampagne „Think before you thank“. Die wir problemlos übernehmen könnten.

„Think before you thank“

Doch ist es kein Grund, unhöflich zu werden! Gute Kommunikation ist weiterhin an der Tagesordnung. Vielleicht reicht ein einfacher Dank im Voraus. Ein witziger Satz kann auch grundsätzlich in der Signatur mitgeschickt werden, in dem erklärt wird, warum es keine zusätzliche Dankesmail geben wird. Und, und, und… Die Kreativität kennt keine Grenzen. Vielleicht setzt dann dieser sagenumwobene Schneeballeffekt ein.

Ein letzte Anmerkung unter uns: Habt ihr heute bereits was Überflüssiges verschickt? Ich schon. Ausgerechnet während ich diesen Artikel redigierte. Die Autorin gelobt Besserung. Und bedankt sich für eure Aufmerksamkeit… ohne Mail 😉

Autorin: Florence Baader

Ein paar coole Einspartipps

1 Reduziert die Zahl der Empfänger eurer Emails, vor allem wenn Ihr große Dateien verschickt.

2 Und räumt auf! Löscht alte Mails von den energiefressenden Servern, frei nach dem Motto „You don’t need them, get rid oft them“, leert den Spamordner und bestellt die Newsletters ab, die ihr sowieso nicht lest.

3 Downloaden statt streamen: Zurzeit macht das Internet 4% der Treibhausgase in der Welt aus ─ und möglicherweise schon 8% bis 2025. Es geht nicht darum weniger, sondern anders zu surfen: Mit seinen riesigen Datenmengen ist Streaming der größte Verursacher von Treibhausgasen (300 Millionen Tonnen CO2, sprich 1% der Weltemissionen). Wenn möglich empfiehlt es sich eher downzuloaden als online zu schauen. Je niedriger die Auflösung ist, desto besser die Klimabilanz. WLAN verbraucht 23-mal weniger Energie als 4G.

4 Kamera aus: Beim Online-Meeting muss die Kamera nicht immer an sein, denn Video benötigt wesentlich mehr Breitband als Audio.


Wer mehr wissen will: Hier gibt es weiterführende Links:
„Think before you thank“ => https://www.ovoenergy.com/ovo-newsroom/press-releases/2019/november/think-before-you-thank-if-every-brit-sent-one-less-thank-you-email-a-day-we-would-save-16433-tonnes-of-carbon-a-year-the-same-as-81152-flights-to-madrid.html

Deutsches Umwelt Bundesamt => https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/stromverbrauch

Arte => https://www.arte.tv/de/articles/die-e-mail-erzeugerin-von-treibhausgasen

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